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Der Gneis-Findling vom Silberg in Bischofswiesen

Gneis-Findling aus den Hohen Tauern

Am Wegesrand des Wanderweges "Mitterbergsteig" von Bischofswiesen-Loipl zum Söldenköpfl, einige Meter nach der Damen-Skiabfahrt im Skigebiet Götschen, befindet sich der Gneis-Findling vom Silberg.

Eine Infotafel beim Findling erläutert die lange Gletscherreise, die der interessante Gesteinsbrocken über den Hirschbichl-Pass zurückgelegt hat.

Diesen Gesteinstyp findet man normalerweise nicht in den von Kalk- und Dolomitstein dominierten Berchtesgadener Alpen. Das nächstgelegene Vorkommen mit diesem Typ Gneis liegt in den Hohen Tauern im angrenzenden Österreich. Der Findling muss also von dort hierher transportiert worden sein, wahrscheinlich vom Saalachgletscher über den Hirschbichlpass. Ursprünglich stammt er aus dem Gebiet Stubachtal-Granatspitze. Dort bestehen die Berge aus Gneisen, ähnlich unserem Findling. Er hat also einen Transportweg von 70 - 80 km zurückgelegt.

 

    Herkunfts- und Fundort des Gneis-Findlings am Mitterbergsteig in Bischofswiesen
    Herkunftsregion des Findlings im Bereich der Granatspitze in den Hohen Tauern

Reisende der Eiszeit

Der Eisstrom eines Gletschers wirkt wie ein Fließband, das kleine und große Gesteinsbrocken transportiert. Alles was von den Berghängen herunterfällt, wird von diesem Fließband erfasst und an anderer Stelle wieder abgelegt.

Dabei legen die Gesteinsbrocken, je nach Größe Findling oder Geschiebe genannt, z.T. sehr weite Strecken zurück.
Der ca. 16 m große Löwenstein-Findling ist wahrscheinlich nur wenige Kilometer vom Königsseegletscher transportiert worden, während der Findling von Königslutter in Niedersachsen mit skandinavischen Gletschern mehrere Tausend Kilometer weit gereist ist.

Der größte bekannte Findling der Welt ist der 6.600 m³ große "Big Rock" nahe Calgary in Kanada. Er ist 41 m lang, 18 m breit, 9 m hoch und wiegt 16.000 Tonnen. Das entspricht dem Gewicht von 11.000 Pkw!

Der größte Findling Deutschlands befindet sich im Allgäu und hatte ursprünglich ein Volumen von 4.400 m³. Er wurde bis ins 19. Jahrhundert als Steinbruch genutzt, sodass heute nurmehr die Hälfte übrig ist.
Dennoch ist unser Findling vom Silberg im Vergleich mit diesem Giganten nur ein "Kieselstein".

 

Wie kam der Findling vom Silberg zu uns?

Er kann nicht in der letzten Eiszeit (Würm, 12.000 - 115.000 Jahre vor heute) hierher gekommen sein, weil der Saalachgletscher damals nicht mächtig genug war, den Hirschbichl-Pass zu überwinden. Erst in der Riß-Kaltzeit (130.000 - 350.000 vor heute) war das Gletschereis so hoch, dass es aus dem Saalachtal über den Hirschbichl-Pass in das Ramsauer Tal floss. So konnte der Findling zu uns transportiert werden.
Als der Gletscher abschmolz, ließ er den Findling dann am Silberg zurück und dort ist er heute noch.

 

    Gletscherwanderung Gneis-Findling vom Silberg
    Gneis-Findling am Silberg, wie er ursprünglich gelegen hat
    Findling vom Silberg, inzwischen aufgerichtet
    Infotafel beim Gneisfindling am Silberg
    Infotafel beim Gneis-Findling am Silberg

Was ist ein Gneis?

Wenn Gesteine in den tiefen Schichten der Erdkruste unter hohen Druck und hohe Temperatur geraten, verändern sie sich. Die daraus entstehenden Gesteine nennt man Metamorphose.

Unser Gneis ist ein solches metamorphes Gestein. Er entspricht in der Zusammensetzung dem Zentralgneis des Alpenhauptkammes und entstand vor 300 Mio. Jahren.
Die wichtigsten Mineralbestandteile im Gneis sind Quarz, Feldspat und Glimmer.

 

    Bestandteile unseres Gneis-Findlings
    Nahaufnahme Gneis-Findling vom Silberg

Wissenschaftliche Betreuung und Fotos: Dipl. Geologin und Biologin Ulrike Goßner
Gestaltung: Liedtke&Kern, München
Landkarte: Outdooractive GmbH

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