Im Frühling, oft sind die Felder noch schneebedeckt, bringt der Palmsonntag die ersten kräftigen Farbtupfer ins Berchtesgadener Land. Am Sonntag vor Ostern ist es in Berchtesgaden der Brauch, die sogenannten Palmbuschen (mit gefärbten Hobelspänen geschmückte Weidenzweige) in den Kirchen segnen zu lassen. Die Kirchenbesucher, darunter viele in ortsüblicher Tracht gekleidet, die sich am Palmsonntag zur Palmweihe vor den Kirchen versammeln, bieten ein prächtiges Bild. Die gesegneten Palmbuschen werden nach altem Osterbrauch in den Herrgottswinkel der Wohnstuben gesteckt oder in die Ställe und auf die Felder gebracht. Sie bringen den Wunsch nach Gesundheit für Mensch und Tier, aber auch die Bitte um eine gute Ernte zum Ausdruck.
Am Ostersonntag bringen einheimische Frauen nach altem Osterbrauch Körbe mit gefärbten Eiern, verzierten Butterlaiben, Brot und gebackenem Osterlamm zur Speisenweihe in die Kirchen des Berchtesgadener Landes, damit die Familie das Ende der Fastenzeit mit geweihten Speisen begehen kann.